„Hallo zusammen, ich bin’s, der Hoppi! Genauer gesagt, der Hoppi Schmitz! Und ich bin ein junger Floh. Ein unglaublich gut gelaunter, junger Floh! Denn seit gestern haben wir Sommerferien. Endlich! Das bedeutet einen ganzen Monat lang keine Schule! Kein Rechnen, kein Lesen und kein Schreiben! Juhu!!! Also, versteht mich bitte nicht falsch. Ich habe nichts gegen die Schule. Eigentlich macht mir Schule sogar Spaß. Doch irgendwann muss es auch mal gut sein mit dem andauernden Geradesitzen, Zuhören und Aufpassen. Außerdem müssen sich die Lehrerin und der Lehrer auch mal für eine Weile erholen. Ich meine, die beiden sind ja auch nicht mehr die Jüngsten und in deren Alter kann es bestimmt manchmal echt anstrengend sein, einer Klasse mit Rabauken, Zicken, Altklugen, Streberinnen und Neugierigen, so wie ich einer bin, alles Mögliche beizubringen.
Wie schimpft unser Lehrer immer, wenn es im Klassenzimmer drunter und drüber geht: „Euch zu hüten, ist schwieriger als eine Tüte Mücken!“ Der Pauker hat den Spruch irgendwann mal rein zufällig bei einem Gespräch zweier Menschen aufgeschnappt und sich eingeprägt. Ich denke, der Spruch gefällt dem Alten richtig gut, denn sonst würde er ihn nicht so oft rufen, wenn er im Unterricht genervt ist. Aber müssen es denn ausgerechnet Mücken sein, frage ich euch. Ist klar, für Menschen sind Mücken natürlich ziemlich winzig. Und Flöhe noch viel, viel winziger. Aber für uns Flöhe sind Mücken wahre Riesen. Summende, fliegende Riesen, die alles anspucken. Und glaubt mir, von einer Mücke angespuckt zu werden, ist nicht schön. Ruckzuck ist man patschnass und müffelt nach ekeliger Mückenspucke. Pfui Teufel! Dann muss man sich schon ordentlich mit Kamillenseife und heißem Wasser waschen, sonst trägt man den miefigen Geruch noch locker eine Woche mit sich rum. Außerdem rümpfen alle, die einem begegnen, ihre Nasen und hüpfen sofort davon. Ungewaschen geht also nur, wenn man unbedingt allein sein will.
So wie unsere komische Tante Amalie. Tantchen hatte sich in den Kopf gesetzt, Floh-Yoga zu machen. Und da sie sich dabei mächtig konzentrieren musste, dass sich Arme, Beine und Fühler nicht verheddern, brauchte sie unbedingte Ruhe. So kam ihr die Idee, eine Mücke zu fragen, ob die sie mal kräftig anspucken könnte. Gesagt, getan! Es funktionierte tatsächlich! Die Mücke spuckte, Tante Amalie müffelte und hatte anschließend eine vollkommen entspannte Floh-Yoga-Woche. Aber da das verschrobene Tantchen nicht nur reinlich, sondern auch sehr gesellig war, suchte sie sofort nach dieser ungestörten Auszeit einen Regentropfen auf einem Rosenblatt auf und nahm ein ausgedehntes Schaumbad. Also eins steht fest. Ich will sicher kein Floh-Yoga machen und deswegen wird die ekelige Mückenspucke direkt abgewaschen, so wahr ich Hoppi Schmitz heiße. Aber sorry, vor lauter Mücken und Tante Amalies Floh-Yoga habe ich doch beinahe vergessen, dass ich euch doch noch was über meine Schule, meine Familie und unser Zuhause erzählen wollte.
Also, ich weiß ja nicht, wie es bei anderem Flohfamilien ist, aber bei uns Schmitz-Flöhen hängen Schule, Familie und Zuhause schon sehr stark zusammen. Spielt sich doch ein echt großer Teil unseres Lebens daheim ab. Und unser daheim ist der Bauernhof der Familie Ackerblum. Und dass schon seit vielen, vielen Generationen. Doch obwohl wir nun wirklich keine Wanderflöhe sind, wie unsere Verwandten aus dem Flohzirkus, hat unsere Familie auch schon lange, bevor ich geschlüpft bin, häufig ihre Unterkunft auf dem Bauernhof gewechselt. In der Tat! Umzüge gab es quasi in schöner Regelmäßigkeit. Galt es doch, dass absolut perfekte Zuhause für ein ruhiges und bequemes Leben zu finden.